...
Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Leiden, Sterben und die Befreiung vom Leiden. Buddhistische Konzepte von Kausalität, Gerechtigkeit und Glück

24. September um 19:30

„Der Philosoph Prof. Dr. Gregor Paul leitet mit seinem Vortrag in die Interkulturelle Philosophie ein und stellt damit eine Disziplin vor, in der es um das Verhältnis zwischen unterschiedlichen kulturellen Traditionen geht. Nach einer vorläufigen Erläuterung der Ziele und Vorgehensweisen der Interkulturellen Philosophie kommen die zentralen Fragen zur Sprache:

Wie können Kulturen einander auf Augenhöhe begegnen, ohne vorschnelle Urteile zu äußern oder sich mit vereinfachenden Zuschreibungen zufrieden zu geben? Wie steht es um die Möglichkeiten der Akzeptanz – verstanden als Toleranz, Anerkennung oder bewusste Billigung – und um das schwierige Verhältnis von Zustimmung und Kritik? Paul betont, dass auch Kritik möglich ist und berechtigt sein kann, wenn sie frei von eurozentrischen oder anderen kulturzentrischen Verengungen bleibt. Damit eröffnet sein Vortrag einen differenzierten Blick auf die Chancen interkulturellen Denkens: zu echter Verständigung zu gelangen, sich kritisch auszutauschen und wechselseitigen Respekt als Grundlage eines offenen Miteinanders zu wahren.

Mit dem Blick auf buddhistische Perspektiven führt Prof. Paul in verschiedene Auffassungen von Leben und Sterben ein, die von einer radikalen Einschätzung des Lebens als Leiden bis hin zu Überzeugungen reichen, die das Leben auch als Quelle „großen Glücks“ verstehen. Er legt dar, wie buddhistische Konzepte von Ursache und Wirkung und gerechter Vergeltung zur Begründung dieser unterschiedlichen Auffassungen genutzt werden.

Prof. Paul verdeutlicht mit seinem Vortrag auch, dass Interkulturelle Philosophie weit mehr ist als nur ein akademisches Fachgebiet. Sie eröffnet Perspektiven für den alltäglichen Umgang mit kultureller Vielfalt und trägt dazu bei, das Miteinander in einer globalisierten Welt auf ein Fundament von Dialog, gegenseitigem Verständnis und reflektierter Kritik zu stellen.

Der Vortrag zeigt dabei auch, wie diese Einsichten für die interkulturelle Philosophie fruchtbar gemacht werden können: als Impulse zum Nachdenken über universale Fragen menschlicher Existenz, aber ohne eurozentrische Verkürzungen.

Das Publikum darf sich auf eine wegweisende Reflexion über die Bedeutung der Philosophie in interkulturellen Zusammenhängen freuen und ist aufgefordert dialogisch selbst in den Denkprozess sich zu integrieren.


Quelle: Michaela Moritz

Die Veranstaltung ist im Rahmen der Interkulturellen Woche die Auftaktveranstaltung des Philosophischen Kolloquiums ars moriendi. In Kooperation mit der Akademie für west-östlichen Dialog der Kulturen unter der Leitung von Dagmar Dotting und dem Kloster Heidenheim, werden von September 2025 bis März 2026 sechs kulturell unterschiedliche Denkweisen zum Thema Leben, Sterben und Transformation – Der Tod im interkulturellen Dialog in der Reihe vorgestellt.“ – Veranstaltungslink

Details

Datum:
24. September
Zeit:
19:30
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Kloster Heidenheim – Benediktensaal
Ringstraße 8
Heidenheim, 91719 Germany
Google Karte anzeigen